Kieler Adler Fliegen wieder
Debütanten Haertel und Richter im Ruck, Strüven kommt zur Unterstützung
Das Spiel Zweiter gegen Dritter in der 2. Rugby Bundesliga Nord stand im Vorfeld unter keinem guten Stern.
Während der Kader Mitte der Woche noch Auswahlmöglichkeiten für Trainer Torsten Weise bot, schrumpfte das Aufgebot bis Samstag früh auf 19 Spieler zusammen. Die für die Starting XV vorgesehenen Alexander Hänert und Mike Schneider fielen verletzt aus, was Weise zum improvisieren zwang. Für Schneider rückte Michel von Schluss auf Verbinder, Weselmann dafür von Wing auf Schluss. Die Vakante Position auf dem Wing füllte Debütant Lennart Haertel, während auf erstem Center Tobias M. Richter Hänert vertrat und sein Debüt gab.
Trotz der widrigen Umstände kamen die Adler in Hannover von Beginn an gut ins Spiel. Bereits nach wenigen Minuten kickte Piet Schönherr die Gäste durch einen Straftritt in Front, was die Hausherren aber zügig durch einen Versuch drehten. Wie schon vergangene Woche versuchten es die Förderugger auch diesen Samstag mit Ballbesitzspiel, aber auch dieses Mal kam zu Beginn des Spiels nicht viel zählbares heraus. Während das Unentschieden im Hinspiel im Grunde verteidigend zum unentschieden getackelt wurde, blieben die Gäste dieses Mal für längere Phasen im Ballbesitz. Aber dieser konnte nicht vergoldet werden. Döhren schaffte aus ein paar gelungenen Aktionen eine gute Führung zu erspielen und so ging es für die Kieler mit einem 12:3 Rückstand in die Pause.
Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild - Kiel spielte seinen neu erworbenen Stiefel herunter, hielt die Bälle im Sturm und in der Hintermannschaft und kam vor allem auch in den Standartsituationen besser ins Spiel. Die Gedränge in der ersten Halbzeit gingen größtenteils an Döhren, aber in der zweiten Halbzeit konnten sich die Adler stabilisieren und in der Schlussphase sogar dominieren. Alles half aber erstmal nichts, weil die Döhrener es schafften ihren Vorsprung zwischenzeitlich bis auf 19:3 auszubauen.
In den letzten 20 Minuten allerdings griffen einige Standartsituationen und so
konnte der Sturm nach einem Line Out zehn Meter vor dem Malfeld den Ball zum
Versuch schieben, wo ihn zweite-Reihe-Stürmer Ingmar Jaschok ablegte und den ersten Versuch seiner Karriere markierte.
Auch dem zweiten Kieler Versuch ging eine stark ausgespielte Maul
voraus, die Piet Schönherr nach schnellem Händespiel zentral zum Versuch
vergolden konnte. Die anstehende Erhöhung verwandelte er gleich slbet zum 19:15.
Jetzt hatten die Kieler Blut geleckt und belohnten sich vier Minuten vor
Schluss durch Michael Weselmann, der sich gegen mehrere Gegenspieler ins
Malfeld kämpfte, mit dem dritten Kieler Versuch, den Schönherr wiederum Erhöhte erhöhte.
Die letzten drei Minuten ging es darum die Gegner nicht noch zum spielwendenden
Versuch kommen zu lassen und die Kieler verteidigten das eigene Malfeld mit
aller Kraft und brachen nach dem Schlusspfiff abgekämpft aber glücklich in
Jubel aus.
Trotz zwischenzeitlichem 19:3 Rückstand, einer nicht voll besetzten Bank, von der
Hannes Büchmann für Timo Heuer, Anton Pitzen für Matti Kühn und anderthalb
Minuten vor Schluss noch Tilo von Donner für Markus von Rheinbaben eingewechselt
wurden, haben die Kieler das Spiel gegen einen erklärten Aufstiegskandidaten
gedreht.
Vor allem Gedrängehalb Tom Hansen freute sich. "Ich hab die ganze Zeit
dran geglaubt, dass wir das schaffen", sagte er immer wieder.
Die Kieler Mannschaft:
Markus von Rheinbaben, Christian Droll, Philipp Strüven, Timo Heuer,
Ingmar Jaschok, Jonas Möller, Christoph Trautvetter, Michal Pawlak, Tom
Hansen, Daniel Michel, Matti Kühn, Tobias M. Richter, Piet Schönherr,
Lennart Haertel, Michael Weselmann. Auf der Bank Hannes Büchmann (41.
für Heuer), Anton Pitzen (64. für Kühn), Tilo von Donner (79. für von
Rheinbaben), Lukas Magh
Punkte für Kiel:
Versuche: Jaschok, Schönherr, Weselmann
Erhöhungen: Schönherr (2)
Straftritt: Schönherr
Das ganze Spiel kann man sich hier ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=CNwQr5g6jVg&feature=youtu.be